Die Europäische Kommission arbeitet derzeit im Rahmen ihres REFIT-Programms („Regulatory Fitness and Performance Programme“) an europaweit verbindlichen Standards für Verpackungsregister. Diese Maßnahme ist Teil der neuen EU-Verpackungsverordnung (Packaging and Packaging Waste Regulation, PPWR), die eine umfassende Reform der Herstellerpflichten im Verpackungsbereich vorsieht. 

Ab August 2026 sind alle EU-Mitgliedstaaten verpflichtet, ein nationales Register für Verpackungen einzuführen oder bestehende Systeme an die neuen europäischen Anforderungen anzupassen. Diese Register sollen künftig alle Unternehmen erfassen, die Verpackungen erstmals in Verkehr bringen, und damit die Umsetzung der erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) sicherstellen. 

Ziel der Kommission ist es durch einheitliche Register und klare Standards mehr Transparenz in der europäischen Kreislaufwirtschaft zu schaffen. Während Länder wie Deutschland bereits funktionsfähige Register betreiben, bestehen in anderen Mitgliedstaaten erhebliche Lücken – vielerorts fehlt bislang eine gesetzlich geregelte Struktur. 

Die geplanten Vorgaben bilden die Grundlage für zentrale EPR-Verpflichtungen, die ab dem 12. August 2026 verbindlich werden. Dazu zählen unter anderem: 

• die verpflichtende Registrierung von Herstellern und Importeuren, 

• die Organisation und Finanzierung der Rücknahme und Verwertung von Verpackungsabfällen, 

• die Anerkennung und Kontrolle sogenannter Herstellerverantwortungsorganisationen, 

• die Pflicht zur Benennung eines nationalen Bevollmächtigten für ausländische Unternehmen ohne Niederlassung, 

• sowie neue Sorgfaltspflichten für Online-Marktplätze und Dienstleister. 

Die Ausarbeitungen der Kommission sollen bis Anfang 2026 abgeschlossen sein. Im ersten Quartal 2026 werden konkrete Vorgaben und Verfahren erwartet, um den Übergang auf das neue Verpackungsregistersystem europaweit einzuleiten. Die vollständige Umstellung der EPR-Strukturen dürfte sich anschließend über die Jahre 2026 bis 2028 erstrecken.