Bundeskabinett beschließt NKWS: Ziele und Maßnahmen im Überblick
Mit der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) legt die Bundesregierung die zentrale Grundlage für den Übergang zu einer ressourcenschonenden und zirkulären Wirtschaft. Die im Juni 2024 vorgestellte Entwurfsfassung diente als Ausgangspunkt für eine Konsultationsphase mit Verbänden, Zivilgesellschaft und Wissenschaft. Am 4. Dezember 2024 wurde die Strategie final durch das Bundeskabinett verabschiedet.
Die Strategie verfolgt das Ziel, den Rohstoffverbrauch zu minimieren, Stoffkreisläufe zu schließen und Innovationen in Wirtschaft und Gesellschaft zu fördern. Damit schafft sie einen langfristigen Orientierungsrahmen für eine zirkuläre Wirtschaftsweise, die Umwelt, Mensch und Wirtschaft gleichermaßen zugutekommt.
Das Leitbild der NKWS
Im Mittelpunkt der Strategie steht das Leitbild, den Wert von Rohstoffen und Produkten möglichst lange zu erhalten und Materialien so sparsam wie möglich einzusetzen. Bis 2045 soll der Primärrohstoffverbrauch in Deutschland drastisch reduziert werden – von derzeit 15,5 Tonnen pro Kopf auf 6 bis 8 Tonnen. Diese Maßnahme orientiert sich an internationalen Standards und zielt darauf ab, planetare Grenzen zu respektieren.
Drei Ziele der NKWS
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Schließung von Stoffkreisläufen (Ziel 1):
Der Anteil von Sekundärrohstoffen am Rohstoffverbrauch soll bis 2030 von 13 % auf 26 % verdoppelt werden.
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Erhöhung von Rohstoffsouveränität und Rohstoffversorgungssicherheit (Ziel 2):
Bis 2030 sollen 25 % des Bedarfs an strategischen Rohstoffen durch Recycling gedeckt werden.
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Vermeidung von Abfällen (Ziel 3):
Das Pro-Kopf-Aufkommen an Siedlungsabfällen soll bis zum Jahr 2030 um 10 % und bis zum Jahr 2045 um 20 % sinken im Vergleich zum Jahr 2020.
Um das Leitbild und die Ziele der NKWS zu erreichen, hat die Bundesregierung ein umfangreiches Maßnahmenpaket geschnürt. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören:
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Digitalisierung und Produkttransparenz: Die Einführung digitaler Produktpässe bis 2030 soll Transparenz über Materialzusammensetzungen und Recyclingmöglichkeiten schaffen.
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Standards für langlebige Produkte: Verbindliche Vorgaben für Reparierbarkeit, Wiederverwendung und Langlebigkeit sollen Abfall vermeiden und die Wiederverwertung erleichtern.
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Rezyklateinsatzquoten: Auf EU-Ebene werden Quoten für den Einsatz von Sekundärrohstoffen wie Kunststoffen vorangetrieben, um Primärmaterialien zu ersetzen.
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Anpassung der öffentlichen Beschaffung: Bund, Länder und Kommunen sollen verstärkt auf kreislauffähige Produkte setzen. Neue Verwaltungsvorschriften könnten diese Vorgaben konkretisieren und ausweiten.
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Förderung von Recyclingtechnologien: Innovationsförderprogramme unterstützen Unternehmen bei der Entwicklung und dem Ausbau moderner Recyclingverfahren.
Kreislaufwirtschaft als Wirtschaftsfaktor
Die Kreislaufwirtschaft bietet nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch wirtschaftliches Potenzial. Laut Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) und Deloitte könnte sie bis 2030 die jährliche Bruttowertschöpfung der deutschen Wirtschaft um 12 Milliarden Euro steigern und etwa 120.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Zudem macht eine zirkuläre Wirtschaft Deutschland weniger abhängig von anfälligen Lieferketten und den steigenden Kosten für Rohstoffimporte.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke erklärte:
"Die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie zeigt, wie Wirtschaft und Umweltschutz zusammen gedacht werden können. Sie ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Gesellschaft."
Die Lesefassung der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie steht hier zur Verfügung.
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