"Es ist eine Frage der Menge!" – im Gespräch mit NOVENTIZ
Die dualen Systeme in Deutschland haben sich zusammengetan und machen im Rahmen der Kampagne „mülltrennung-wirkt.de“ gemeinsame Sache: Einheitliche Trennhinweise auf Verpackungen sollen den Verbraucherinnen und Verbrauchern Klarheit verschaffen, wo sie das Material entsorgen können – in der Gelben Tonne bzw. im Gelben Sack, im Altpapier oder im Altglas. Wie das genau funktioniert und warum die Initiative so wertvoll ist, haben wir mit Noventiz-Geschäftsführer Dirk Boxhammer besprochen.
Von wem ging die Initiative aus?
Im Gespräch mit den Herstellern kam immer wieder die Frage auf, was man denn tun kann, um es dem Verbraucher so einfach wie möglich zu machen, seine Verpackungen so zu entsorgen, dass sie gut recycelt werden können. Vereinzelt wurden hierzu von verschiedenen Herstellern bereits in der Vergangenheit individuell gestaltete Hinweise auf den Verpackungen aufgebracht. Die nun im Rahmen der Kampagne „mülltrennung-wirkt.de“ von dualen Systemen gemeinsam entwickelten Trennhinweise sollen ein Angebot an die Hersteller sein, durch die Einheitlichkeit der Darstellung den Widererkennungseffekt beim Verbraucher zu erhöhen.
Was ist das Ziel dieser Kampagne?
Die Kampagne „mülltrennung-wirkt.de“ soll zum einen mehr Information und Transparenz schaffen, was die Erfassung und das Recycling von Verpackungen angeht. Gleichzeitig sollen die Trennhinweise für eine bessere Qualität der erfassten Materialien und eine Reduzierung der sogenannten „Fehlwürfe“ sorgen – also der Stoffe, die nun wirklich nichts in der Erfassung von Verpackungen zu suchen haben.
Es ist eine Frage der Menge! Es geht darum, die Zahl der Fehlwürfe in den privaten Haushalten herunterzuschrauben. Im Durchschnitt werden in Deutschland 30% der Abfälle schlichtweg falsch entsorgt. Wenn beispielsweise ein Rinderkopf in der Gelben Tonne landet (das ist leider kein Witz) oder ein Joghurtbecher im Restmüll, kann nicht umweltgerecht recycelt werden. Ziel ist es, dass bis Ende 2030 mindestens 70 % aller Verpackungsabfälle wiederverwertet werden. Wenn wir das schaffen wollen, dann müssen wir Wertstoffkreisläufe schließen.
Wie genau funktionieren die Trennhinweise?
Einheitlich und doch ganz individuell. Einfache Symbole mit Wiedererkennungswert dienen zur Kennzeichnung der eigenen Verpackung. Sie beinhalten im Grundlayout sowohl die verschiedenen Materialarten der Verpackung als auch die Info, wohin sie entsorgt werden muss. Wir erhoffen uns dadurch einen langfristigen Lerneffekt. Zusätzlich lässt sich der Trennhinweis an das Corporate Design des Herstellers anpassen. Optional ist zum Beispiel die Ergänzung von Textelementen oder QR-Codes mit Verweis auf Zusatzinformationen für Verbraucher möglich.
Urheberrecht© trenn-hinweis.de
Worin unterscheidet sich diese Initiative von anderen dieser Art?
Es ist ein herstellerübergreifendes Aufklärungssymbol für die richtige Abfalltrennung. Das Besondere hieran ist, dass die Lizenz für die Verwendung des Verpackungslogos kostenlos und freiwillig ist.
Würden Sie sich wünschen, dass die dualen Systeme mehr gemeinsame Sache machen?
Aus Verbrauchersicht würde es durchaus Sinn machen. Wir freuen uns jedenfalls, dass die Zusammenarbeit zwischen den neun beteiligten dualen Systemen sehr gut lief. Schließlich ist es allen daran gelegen, dass die Qualität der Abfalltrennung und -sammlung besser wird. Wir brauchen ein hochwertiges Recycling um Wertstoffkreisläufe nachhaltig zu schließen und so zur CO2-Einsparung beizutragen. Und das können wir besser gemeinsam erreichen.
Weitere Informationen über das Verpackungslogo und die Initiative finden Sie unter www.trenn-hinweis.de.
Das Interview wurde geführt mit Dirk Boxhammer, Geschäftsführer des dualen Systems NOVENTIZ GmbH.
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